Fecha aproximada del cuestionario, marzo-abril de 2015.
Este es el tercero de 5 cuestionarios que el Fanclub de In Extremo en Rusia obtuvo de la banda el año pasado. Es un cuestionario de muy buenas preguntas y respuestas).
Me decidí a publicarlos de manera íntegra (justo como los contestaron) porque aunque están en alemán y tienen preguntas para lectores rusos, también son divertidos e interesantes. Aunque no los entenderán por completo, una pasadita por traductor automático les dará una idea de lo que se habla.
TEMAS DEL CUESTIONARIO: Sobre su época favorita, sobre talleres musicales que imparte, sobre
proyectos alternativos a In Extremo y si tiene mascotas (en esa misma pregunta, je), sobre amuletos y rituales, sobre su
uñeta, sobre su percepción de Rusia, por qué decidió tocar el bajo, qué opina
de cierta banda rusa y de la música de todo el mundo, sobre sus aspiraciones
literarias, cómo ha evolucionado él desde los 80s, sobre si quisiera él tocar
otro tipo de instrumentos –como la gaita– y sobre las explicaciones sobrenaturales.
NOTA 1: Muchas gracias a Svetlana Davydova por compartirnos estas entrevistas.
NOTA 2: Como verán, varía la sintaxis en las preguntas y respuestas. Eso se debe, me imagino, a que la redacción de las respuestas es exactamente como escribió cada uno de los entrevistados.
Tercera entrega, la de Die Lutter:
1) In eurer Musik habt ihr einen großen
Anteil an mittelalterlichen Motiven. In diesem Zusammenhang habe ich die
folgende Frage: hättest du gerne in einer anderen Zeitepoche gelebt? Wenn ja,
dann in welcher?
–Nein,
überhaupt nicht. Ich fühle mich in der Gegenwart ganz gut aufgehoben Wenn eine
andere Zeitepoche, dann wäre ich gern Mitte bis Ende der 60ger Jahre dabei
gewesen, um die Entwicklung der Rockmusik hautnah zu erleben.
2) Vor einiger Zeit hast du dich zusammen
mit Specki an einem Workshop für junge Musiker von BY On beteiligt. Wie
gefallen dir solche Projekte, findest du sie nützlich für junge Musiker und
hast du weitere Pläne für Aktivitäten in dieser Richtung? Können auch Leute aus
anderen Ländern, zum Beispiel, aus Russland, mit der Möglichkeit rechnen, an
einem solchen Workshop teilzunehmen?
–Ich habe schon viele
solcher Workshops gegeben, die meisten davon allerdings allein. Ich möchte das
für 2015 auch weiter ausbauen, weil es mir Spaß macht, mit jungen Musikern zu
arbeiten und ein Teil von dem weitergeben zu können, was ich gelernt habe. Ob
Leute aus anderen Ländern daran teilnehmen können hängt immer ganz vom Projekt
selbst ab. BY-on ist ein Förderprogramm speziell für Bands aus Bayern, die sich
vorher aber qualifizieren mussten. Dort funktioniert das sicherlich nicht. Aber
es gibt ja noch viele, viele andere Möglichkeiten. Ich arbeite daran.
3) Hast du jemals über ein Soloprojekt neben
In Extremo nachgedacht oder vielleicht sogar ein solches Projekt gehabt? Und
welche Hobbys hast du neben der Musik, vielleicht sammelst du etwas bestimmtes?
Hast du Haustiere in der Familie?
–Soloprojekte
für Bassisten sind schwierig, allerdings hatte ich vor Jahren eine Band, die
aus 3 Bassisten und einem Schlagzeuger bestand. So etwas würde ich gern noch
einmal machen. Ansonsten bleibt nicht viel Zeit für eine Band nebenbei. Ich habe
noch ein kleines Projekt namens „Stratojets“, die sehr merkwürdige Musik
machen. Das sind allerdings Freunde, mit denen ich mich ohnehin gern treffe –
die Musik ist fast ein Nebenprodukt. Ansonsten schreibe ich gern und arbeite an
verschiedenen Büchern – doch selbst dazu fehlt mir die Zeit. Ich fahre gern
Fahrrad und fahre dabei gern sehr lange allein, um etwas zur Ruhe zu kommen.
Das werden dann schon 120 km am Tag, mit Zelt und Schlafsack. Haustiere habe
ich (noch) nicht. Von Boris bekommen wir aber in ein paar Wochen 2 Kätzchen.
Meine Mädels wollten wieder eine Katze haben – und da nehmen wir jetzt gleich
ein Geschwisterpaar.
4) Haben die Mitglieder der Band
irgendwelche besonderen Glücksbringer für die Konzerte? Oder traditionelle
Rituale vor den Auftritten? Und noch eine vielleicht etwas seltsame Frage, die
mich aber sehr interessiert: welche Plektren benutzt du? Hast du bestimmte
Vorlieben, was ihre Form und Dicke angeht?
–Nein, wir
haben keine Glücksbringer. Aber wir haben einen Schlachtruf und schlagen dabei
ein – das erinnert aber eher an Wikinger J Bei Plektren bin ich sehr eigen: Meine müssen von Jim
Dunlop sein (Nylon) und haben die Stärke 0.88 mm. Früher waren sie etwas
dicker, aber ich habe gemerkt, dass man mit diesem Kompromiss auch viel
filigraner spielen kann.
5) Und ich kann mir eine Standard-Frage über
die vergangene russische Tour nicht verkneifen. Was ist dir dieses Mal
besonders in Erinnerung geblieben? Vielleicht wurden irgendwelche bestehende
Stereotypen zerstört oder im Gegenteil bestätigt? Hast du neue russische
Gerichte für dich entdeckt und wie findest du die russische Küche im Ganzen?
–Ich war ja schon oft
in Russland, das erste Mal habe ich mich 1986 in dieses Land verliebt. Ich kann
mich an jede der Touren noch sehr gut erinnern, weil die Eindrücke immer sehr,
sehr unterschiedlich waren. Ich habe nichts gegen Stereotype und habe auch
nichts dagegen, wenn sich (positive) Vorurteile bestätigen. Offenere Menschen
als in Russland habe ich selten gefunden, das ist vielleicht nur noch mit
Südostasien vergleichbar. Da ich eine Weile dort gelebt habe, bin ich ein
großer Fan der (Südost) asiatischen und indischen Küche. In Russland mag ich
die Klassiker, aber ich könnte auch ohne die russische Küche auskommen. Die
russischen Getränke hingegen halte ich für die besten der Welt!
6) Und noch eine Frage: wie bist du am Anfang deiner Karriere ausgerechnet
zur Bassgitarre gekommen? War es eine bewusste Wahl oder eher Zufall?
–Es war wirklich Zufall
und ist eigentlich auch eine lange Geschichte. Ich mache es mal kurz: Ich habe
mit 6 Jahren auf der Gitarre angefangen und wollte das auch auf der Musikschule
lernen. Leider gab es dort in jenem Jahr keine Plätze. Ich wollte aber
unbedingt anfangen und bin dann auf Bassgitarre umgeschwenkt. Das mache ich nun
seit 37 Jahren und habe es keine Sekunde bereut.
7) Arbeitest du irgendwo neben In Extremo oder lässt die Band keine Zeit
dafür?
–Ich arbeite in meiner
Zeit abseits der Bühne noch sehr viel für In Extremo, da wir beschlossen haben,
dass wir im Moment kein Management brauchen. Ich würde gern viele andere Sachen
machen, aber ich schaffe es einfach nicht.
8) Falls du schon die Möglichkeit hattest, die Platte „Teatr Demona“ von
der russischen Band „Korol i Schut“, die du vor dem Konzert in St.-Petersburg
geschenkt bekommen hast, anzuhören, wie sind deine Eindrücke davon?
–Die CD hat mir Max in
St. Petersburg geschenkt. Ob du es glaubst oder nicht: Ich höre mir JEDE CD an,
die ich geschenkt bekomme. Ich habe mir im Ausland auch immer CDs von
einheimischen Bands gekauft und habe eine ganze Menge Material von Bands aus
Thailand, den Philippinen, Malaysia, Indonesien und sogar Burma. Ich finde es
wirklich schade, dass immer nur dieselben amerikanischen Produktionen im Radio
laufen, während die Welt so vielfältig ist. Und ob du es glaubst oder nicht:
„Korol i Schut“ läuft bei mir im Auto sehr oft. Ich höre gern beim Fahren
Musik.
9) Wenn ich mich nicht irre, stammst du aus einem schriftstellerischen
Milieu und die beiden Bücher „Spielmannsfluch“ und „Wir werden niemals knien“
sind größtenteils auch dein Verdienst. Hattest du mal Lust ein eigenes Buch zu
schreiben, das keine direkte Beziehung zu der Band hätte (ein Roman, eine
Geschichte oder ähnliches)?
–Ich bin gerade dabei
und wenn ich etwas mehr Zeit hätte, dann wäre ich auch längst fertig. Aber ich
bin im letzten Viertel, hab die Geschichte im Kopf und bin guter Dinge.
10) Du hast mal im facebook das folgende Foto aus den 80ern
veröffentlicht https://fbcdn-sphotos-d-a.akamaihd.net/hphotos-ak-prn2/t1.0-9/988295_640983529247971_1202629363_n.jpg.
Kannst du bitte etwas mehr über diese Zeit erzählen? Wie sehr unterscheidet
sich der Kay von heute von dem damaligen? Welche Bücher hast du damals gelesen,
welche Musik gehört, welche Träume gehabt?
–Ach Gott, das war
meine erste Band, mit der wir wirklich unterwegs waren. Ich war 18 Jahre alt
und war gerade erst ein paar Monate in Berlin. Ich war ein Hippie durch und
durch und ließ mir lange Haare wachsen. Gelesen habe ich natürlich sämtliche
Bücher, die irgendwie verfügbar waren, allen voran „On The Road“ von Jack
Kerouac, das ich immer dabei hatte. Ich habe keine Ahnung, warum dieses Buch
ausgerechnet in der DDR veröffentlicht wurde. Im Grunde genommen hat sich
nichts wirklich geändert, denn obwohl ich keine langen Haare mehr habe, bin ich
im Herzen immer noch ein Hippie. Ich höre sehr viel moderne Musik, aber wenn ich
meine 3 Lieblings-Platten für die einsame Insel zusammenstellen muss, dann sind
die von Jimi Hendrix, Neil Young und Cracker. Ich wollte immer meine Träume
leben und tue das jetzt auch.
11) Als Bassist vertrittst du in der Band die
„Classic-Rock“-Fraktion. Interessierst du dich dabei für die mittelalterlichen
Instrumente deiner Band-Kollegen und die verschiedenen Spieltechniken? Hast du
alles, was sie so auf Lager haben, schon mal ausprobiert und gibt es bestimmte
Lieblingsinstrumente?
–Ganz ehrlich? Auch auf
die Gefahr dich enttäuschen zu müssen: Ich interessiere mich nicht wirklich für
mittelalterliche Instrumente, zumindest nicht für die Blasinstrumente. Ich
interessiere mich aber natürlich dafür, wie man die Instrumente in Zusammenhang
mit den Rockinstrumenten einsetzen kann – das ist es ja auch, was In Extremo
ausmacht! Ich muss nicht Dudelsack spielen können, um zu wissen wie er klingt.
Und die Spieltechniken interessieren mich eher bei klassisch ausgebildeten
Musikern.
12) Die mittelalterliche Kultur war sehr eng mit Magie,
Mystik, Aberglauben verbunden und dementsprechend werden diese Themen auch in
euren Liedern immer wieder aufgegriffen. Glaubst du selbst an solche
übernatürliche Sachen? Nicht unbedingt an Drachen, Gespenster und Hexen :) aber
an Vorbestimmung, Schicksal, an besondere Fähigkeiten von bestimmten Menschen
oder etwas in der Art? Vielleicht hast du selbst irgendwelche Situationen
erlebt, die nicht rational zu erklären waren?
–Versteh mich bitte
nicht falsch – und auch auf die Gefahr hin, dass ich dich wieder enttäuschen
muss: Als Musiker sollte es immer das Bestreben sein nach neuen, interessanten
Einflüssen zu schauen und diese als Inspiration zu sehen. In diesem Sinne
interessiere ich mich für die mittelalterliche Musik. Aber ich interessiere
mich genauso gut für asiatische Musik, Heavy Metal, Punk, mongolische
Obertongesänge, Blues, Free Jazz und Klassik. Magie, Mystik und Aberglauben
sind überhaupt nicht mein Ding, höchstens im Kino. Ich bin ein sehr rationaler
Mensch. Bestimmt habe ich auch Situationen im Leben gehabt, die ich nicht
rational erklären konnte, aber für mich sind mystische oder esoterische
Erklärungen völlig unakzeptabel. Ich bin halt ein Atheist, was aber nicht
heißen soll, dass ich meine Anschauungen auch von anderen verlange. Ich bin ein
offener Mensch und wünsche mir das auch von anderen Menschen.
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